In dem Beitrag „Ansteckend wie ein Buch“ ist eine kleine Passage besonders beeindruckend und typisch für die BücherboXX. Es geht um Margit Siebener (92) aus Lichtenrade:
In Zeiten der Corona-Krise ist das Mitmenschliche gefragt, ja lebensnotwendig: „Wenn ich zu zweit zum Einkaufen die Wohnung verlasse und an der BücherboXX vorbeikomme, ein Buch finde und auf dem Heimweg ins Grübeln komme, wem mag es gehört haben?

Ex Libris im Buch von Victor Hugo „Der Glöckner von Notre Dame“
In einem Falle war es so: Da finde ich Victor Hugos „Notre Dame“ mit einer Bucheigner-Grafik „Ex-Libris Margit Cohn Herrfurthstraße 28″. Also mache ich mich auf die Suche. Sie war die Tochter eines jüdischen Buchhändlers am Spittelmarkt und erlebte als 10jährige die Reichsprogromnacht, das Leben im Versteck und die Ausreise ihres Vaters nach Shanghai. Nach dem Krieg heiratete sie und hieß sodann Margit Siebner, ezählte ihr bewegtes Leben als Zeitzeugin und las aus ihrem Buch „Es gab auch gute Menschen“, u. a. an der BücherboXX am Halemweg. Anlässlich einer Vortragsreise brachten wir die Geschichte von Margit Siebner und der „BücherboXX Gleis 17″ mit dem Ex-Libris ins Goethe-Institut nach Tel Aviv. Ein aufmerksamer „Schüler“, der sein C1-Level verbessert wollte, hörte uns zu. Es war Professor Gabriel Kaufmann, dessen Großeltern am 30. 6. 1942 vom Bahnhof Grunewald nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurden. Aus dem Kreislauf der Bücher, folgt ein Kreislauf persönlicher Geschichten.“
Spannend! Danke für den Hinweis hierauf im Widmungen-Faden.
Eine berührende Geschichte!