Es war wieder ein wunderbarer Salonabend mit Dorota Danielewicz und den beiden Wunderkindern Kyota und Emili Kakiuchi aus Japan.
Hier sind noch die Werke, die die beiden auf ihren Violinen spielten:
• Jean-Marie Leclair (*1697 in Lyon; †1764 in Paris):
Sonate Nr. 1 für zwei Violinen, Satz 1 und 2
• Henryk Wieniawski, (*1835 in Lublin †1880 in Moskau):
Caprico Nr. 2 und 4 für zwei Violinen
• Béla Bartók (*1881 in Österreich-Ungarn; †1945 in New York):
Duo „Pizzicato“ Zugabe: • Jean-Marie Leclair: Sonate Nr. 1, Satz 3
Eindrücke aus der Aktion von der Gedenk-Lese-Aktion vom 27. Januar 2022:
Aufsteller mit Ankündigung der Leseaktion.Eine Lesereihe im Tunnel zum Gleis17.Gesamtblick der Leseaktion ‚Laufend lesen‘.Treffpunkt S-Bahnhof Berlin-GrunewaldEindrücke aus der Leseaktion am 27. Januar 2022. Alle Fotos: Norbert Hoffmann.
Einladung zu einer Lese-Aktion zum Holocaust-Gedenktag
Zeit: Donnerstag, den 27. Januar 2022 :: 16:00 Uhr. Ort: Treffpunkt BücherboXX am Gleis17 Motto: „Laufend lesen“.
Es geht um das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 und die Deportation von mehr als 10 000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern von diesem Bahnhof nach Auschwitz und in andere Vernichtungslager. Im Mittelpunkt stehen Bücher, die thematisch zu dem Mahnmal Gleis17 passen – und auch zur gegenüber liegenden BücherboXX. Schon vor zwei Jahren fand eine allerdings „sitzende Lesung“ mit entsprechenden Büchern statt, daraus wurde schließlich ein Film, der große Beachtung fand und auf Youtube zu sehen ist: Ein Film des Ereignisses aus dem Jahr 2020 kann hier gesehen werden …
Für dieses Jahr werden wieder etliche dabei sein. Die aktuellen Bücher werden noch nachgereicht. Eines, das ich selbst vorlesen werde, ist ‚Das Mädchen im Strom‚ von Sabine Bode. Ich lese es gerade, damit ich eine besonders interessante Stelle herausfinden und vorlesen kann.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte ist recht herzlich eingeladen. Anmeldung und Fragen bitte bei Konrad Kutt oder über die Kontaktseite der BücherboXX.
Am 4./5. November 2015 war Roland Habeck noch Minister in Schleswig Holstein *), sechs Jahre später ist er Bundeswirtschaftsminister und auch zuständig für die Berufsbildung im „Dualen Ausbildungssystem“. Er besuchte die BücherboXX, die eigens zu dem „Netzwerk 21“ Kongress nach Lübeck gebracht wurde und stellte sich dort einem Interview mit Konrad Kutt. Schon lange her, aber immer noch aktuell. Hören wir ihn also heute noch einmal zum Stand der Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung in Deutschland.
*) Dr. Roland Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein – so sein amtlicher Titel 2015.
Sein Vorgänger im Amt hatte weniger Zeit für ein Interview. Er signalisierte aber mit dem Daumen hoch, was er von der BücherboXX hielt.
Interview – immer noch aktuell
1. Beim Netzwerk21-Kongress haben Sie sich die Nachhaltige BücherboXX erklären lassen. Ihr erster Kommentar zu diesem Projekt…
Die BücherboXX ist eine wunderbare Idee, um Upcycling, erneuerbare Energien und Literatur zu verbinden.
2. Welchen Beitrag könnte die BücherboXX in den jeweiligen Stadtteilen zur Bewusstseinsbildung für eine ökologische und soziale Nachhaltigkeit leisten?
Die aufgearbeiteten Telefonzellen zeigen auf kleinem Raum, wie simpel Alltägliches weitergenutzt werden kann. Die Verbindung mit Büchern zum Thema rundet das ab und zeigt wie vielfältig das Wort Nachhaltigkeit im Inhalt gefüllt werden kann.
3. Berufsschüler und Auszubildende haben das Projekt weitgehend selbstständig entwickelt und sich mit Fragen der Umnutzung, des Recyclings, der solaren Energie beschäftigt. Wie passen Berufsbildung und Nachhaltigkeit Ihrer Meinung nach zusammen?
Gerade in der Ausbildung ist der Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung besonders relevant: ich bin überzeugt, dass nur Berufe, die nachhaltig ausgestaltet sind, eine Zukunft haben werden.
4. Das Projekt will auch einen Beitrag leisten zur „Rettung des Buches“ sowie zum Lesen und Vorlesen motivieren. Angesichts der neuen Medien erscheint dieser Versuch …
Ja, digitale Bücher sind auf dem Vormarsch, und sie haben ja auch ihren Charme und ihre Vorteile. Ich glaube aber, dass Bücher aus Papier, mit Umschlag, Cover und dem Geruch von Druckerschwärze immer gelesen werden.
Die „Musikalische Lesung Sonjas Tagebuch“ am 11. 12. 2021 im Salon KunstStücke Grunewald vor 40 Gästen hat Spuren hinterlassen [Einladung hier].
Sonjas Grußwort – zugeschaltet aus Israel, hier auch nachzulesen: „Dankeschön für Euch, dass sie lesen aus meinem Tagebuch. Ich bin sehr dankbar dafür, Klaus, dass ihr das macht. Soshana“.
Stella Maria Adorf (Rezitation), Tal Koch (Gesang) und Assaf Fleischmann (Klavier) sorgten für die künstlerische Interpretation, Dr. Beate Kosmala gab den historischen Rahmen der Situtation von damals. In ihren Begrüßungsworten stellten der Botschafter von Slowenien S. E. Franc But (Bildleiste links) und der eigens aus Ljubljana angereiste Wissenschaftler Jaša Drnovšek (Bildleiste rechts) die Bezüge zu Slowenien und die EU Ratspräsidentschaft von Slowenien her. [Alle Fotos: Christel Wollmann-Fiedler]
Eine Zusammenfassung ihrer Eindücke hat Christel Wollmann-Fiedler für die Internetzeitschrift HaGalil geschrieben.
Weitere Aufführungen der Musikalischen Lesung in Berlin, Ljubljana und anderen Orten sind geplant. Besprochen wurde anschließend, dass die Kontakte zwischen Berlin und Ljubljana ausgebaut werden sollen, auch in Verbindung mit der BücherboXX.
Die kleine Sonja Borus hat mit ihrer Familie in Berlin gelebt. 1941 musste sie das nationalsozialistische Deutschland verlassen. Sie gehörte zu den 73 jüdischen Kindern, die vier Jahre auf der Flucht waren.
Diese führte sie u. a. über Ljubljana (Slowenien) und der Villa Emma (Nonantola, Italien) am Ende zu ihrem Ziel Eretz Israel.
Von 1941- 1946 hält sie im Tagebuch ihre Gedanken fest, es wird zu ihrem Zufluchtsort. Einsamkeit, Angst, Traurigkeit, aber auch Erlebnisse, die Hoffnung geben: Davon schreibt sie, in kindlich anrührender Weise. Von der Ermordung ihres Vaters weiß sie, aber auch die Mutter und die beiden Brüder, wird sie nie wiedersehen, wie sie nach und nach begreifen muss.
Als die Ausreise nach Palästina endlich gelingt, ist aus dem Kind ein junges Mädchen geworden, das nun ganz allein erwachsen werden muss. Heute lebt Schoshana Harari mit ihrer Familie in ihrem neuen Zuhause, in Israel.
Der Berliner Historiker Dr. Klaus Voigt (1939 – 2021) hat seine Arbeit der Erforschung der Rettungsgeschichte der Kinder der Villa Emma gewidmet, er ist Herausgeber von Sonjas Tagebuch, das im Metropol-Verlag erschienen ist. Er schrieb selbst zahlreiche Bücher zu diesem bislang weitgehend unentdeckt gebliebenen Thema. Sonjas Tagebuch wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Dr. Jaša Drnovšek ins Slowenische übersetzt, der eigens zur Lesung aus Ljubljana nach Berlin anreisen wird.
Sonjas Tagebuch Flucht und Alija in den Aufzeichnungen von Sonja Borus aus Berlin, 1941–1946. Herausgegeben von Klaus Voigt
In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Metropol-Verlag und des Slowenisches Kulturzentrum Berlin im Rahmen der EU Ratspräsidentschaft.
Sonnabend, 20. November 2021 | 18.30 Uhr Salon KunstStücke Grunewald • Trabener Straße 14b • 14193 Berlin
Anmeldung erbeten: konrad@kutt.de | 0172 601 4912
Heinrich von der Haar liest aus seinem neuesten Buch ‚Rikscha Tango‘
„Ich habe vier Herzkammern, sagt mein Kardiologe. Da kann ich auch vier Frauen lieben.“
Ein Liebesroman zwischen Tango und Rikscha.
Oskar, leidenschaftlicher Tangotänzer, hält sich mit Rikschafahren über Wasser. Dank seiner Tanzkunst glaubt er auch mit sechzig noch, bei allen Frauen sein Glück finden zu können. Die souveräne Beate ist ihm zu spröde, die Kindergärtnerin Katja will ihn nur vereinnahmen, mit der jungen Blonden könnte er glänzen. Doch er lässt alle stehen, als er auf Sophie trifft, eine rätselhafte und begehrte Schönheit. Mit ihr zu tanzen ist wie ein Traum.
Aber Herzen können brechen. [Quelle]
Heinrich von der Haar begleitet seinen Romanhelden auf der nächtlichen Suche nach dem Glück.
Musikalische Begleitung
Korey Ireland | Bandoneon (Berlin), ist Komponist, Musiker und Tänzer. Vor rund 10 Jahren wurde er vom Tango unwiderruflich in den Bann gezogen. Er begleitet den Rikscha Tango mit seinem Bandoneon. Hier ist eine Seite mit seinen Aktivitäten.
Eintritt frei. Um einen Kostenbeitrag wird gebeten.
Freitag, 29. Oktober 2021 | 18.30 Uhr Salon KunstStücke Grunewald • Trabener Straße 14b • 14193 Berlin
Anmeldung erbeten: konrad@kutt.de | 0172 601 4912
Es lesen: • Marlene Pfaffenzeller aus ‚Schatten aus vergilbten Briefen‘
Jahrelang lagen die Briefe vergessen in einer flachen Schachtel zwischen verstaubten Büchern. Karl hatte sie nach dem Tod seiner Mutter dort abgestellt. Sie stammten von seinem Onkel, dem Bruder seiner Mutter, der 1942, wenige Monate nach Karls Geburt in Russland gefallen war. [Quelle]
Marlene Pfaffenzeller nimmt die Briefe zum Anlass, das Leben dieses Mannes in der Zeit des Nationalsozialismus zu reflektieren.
• Norbert Ahrens aus Podewins Verfolgung.
Ende der achtziger Jahre begibt sich der Journalist Oliver Podewin auf eine Reise durch Lateinamerika. Seine Aufträge verschlagen ihn nach Chile, El Salvador und Kolumbien. Während der politisch engagierte Journalist seinem Beruf mit Herzblut nachgeht, begegnet er mehrfach einem Mann, auf dessen linkes Handgelenk ein Raubvogel mit einer Beute im Schnabel tätowiert ist, jedoch ohne dass es zu einem Gespräch kommen würde. Zugleich wird Podewin anonym gedroht, er solle sich nicht mit Angelegenheiten beschäftigen, die ihn nichts angehen – er ahnt, dass es sich bei dem Mann, den er immer wieder wie zufällig trifft, um denselben handelt, der ihn warnt. Aber Podewin lässt sich nicht verfolgen, sondern nimmt selbst die Spur dieses geheimnisvollen Mannes auf: Wolf-Dieter Heinrich, ein Landsmann. [Quelle]
Wir erhalten Einblick in 25 Jahre Zeitgeschichte aus Lateinamerika der 1990er Jahre
Musikalische Begleitung • Kyota Kakiuchi (Japan, z. Zt. in Berlin). Er hat mit 15 Jahren den 1. Preis des International Grumiaux Competition 2019 gewonnen. Hier ist sein Auftritt beim Wettbewerb zu sehen.
Eintritt frei. Um einen Kostenbeitrag wird gebeten.
Vor vier Jahren hatten wir bereits eine selbst entwickelte und aufwendig gebaute „HÖRBOXX“ installiert. Auf vier Tasten konnte man kritische Gedichte von Kästner, Tucholsky hören, auch Briefe aus dem Tagebuch der Anne Frank sowie im letzten Jahr auch hebräische Lieder, gesungen von Tal Koch. Die erforderliche Energie wurde von der Solaranlage geliefert, sofern die Sonne scheint. Der letzte Brief der Anne Frank war sogar in der Sprache der MAORI zu hören. Hat das jemand verstanden? Die meisten haben verstanden, worum es ging. Nur einer nicht, der die HÖRBOXX in der Nacht zum 4. Juli 2021 gestohlen hat.
Mit der neuen AUDIOBOX starten wir zum 18. Oktober 2021 *) einen Neuanfang. Diesmal mit größerer Vielfalt auf acht Tasten.
HörboXX über dem themenorientierten Bücherregal in der BücherboXX am Gleis17.
Vier Tasten deuten auf den NEU START KULTUR. Hier werden vier Autoren kurz mit ihrem Leben und einem Buch vorgestellt. [Wird im nächsten Post vorgestellt.]
Vier weitere Tasten lassen hebräische Lieder erklingen, gesungen von dem Tenor Tal Koch, einem der „Drei Kantoren“. Wer das Mahnmal Gleis 17 besucht, erfährt eine tiefe Innerlichkeit, insbesondere, wenn er diese Lieder hört:
*) Am 18.10.2021 um 12.00 Uhr fand eine Gedenkfeier am Mahnmal mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zum 80. Jahrestag des ersten Deportationszuges statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Treffen der Partner des Erasmus+ -Projekts vom 16. – 18. August 2021 in Berlin (INBAK)
Im Mittelpunkt dieses Treffens zum Thema „Grüne Jugend im Denken und Handeln“ standen u. a. das Thema „Entrepreneurship“, die Rahmenbedingungen für nachhaltige Bildung und die Europäische BücherboXX.
Professor Günter Faltin hielt einen Vortrag für „Sustainable Entrepreneurship“, das Kernteam von INBAK berichtete über die berufsübergreifenden Aspekte beim Bau einer BücherboXX, Klaus Pellmann gab einen Einblick in das Oberstufenzentrum für Natur und Umwelt.
Die Teilnehmerzertifikate wurden an die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der TRIO EU BücherboXX vor der Europäischen Akademie überreicht (Bild unten links).
Das nächste Treffen findet vom 31. Januar bis 4. Februar 2022 in ARAD (Rumänien) statt.